Orangenpapier

Orangenpapier - der Begriff ist vielen bekannt, aber wer kennt heutzutage noch die ursprüngliche Funktion? In diesem Beitrag gehen wir der Frage nach: Was ist eigentlich Orangenpapier und warum ist es so wichtig? Viele Menschen betrachten es als Sammelobjekt und es wird eingesetzt, um Sonderangebote oder bestimmte Obstsorten hervorzuheben.

Was ist Orangenpapier?

Orangenpapier war ursprünglich ein dünner Schutz, der dazu diente, die Orangen vor Verschmutzungen und Beschädigungen zu schützen. Orangenpapier wird in der Regel in Rollen hergestellt und dann in individuellen Längen aufgeschnitten, bevor es als Einwickelpapier für Orangen verwendet wird.

Orangen im Orangenpapier
Orangen im Orangenpapier

Orangenpapier ist heute im Gegensatz zu früher jedoch viel mehr als nur ein Schutz. Es ist ein ästhetisches Kunstwerk, das sich in verschiedenen Farben, Mustern und Designs präsentiert. Zu den beliebtesten Designs zählen handgezeichnete Illustrationen, Drucke mit bunten Blumen und Muster, sowie verschiedene Grafiken und Fotografien. Orangenpapier kann auch ein Werkzeug sein, um die Marke einer Firma zu fördern, indem sie entweder das Design ändern oder ihr Logo auf das Orangenpapier drucken lassen.

Zu guter Letzt ist es für viele ein Sammelobjekt, das aufgrund seiner Vielfalt an Designs und Farben sehr beliebt ist. Da viele Menschen Orangenpapier sammeln, ist es inzwischen auch in anderen Zusammenhängen zu finden, z.B. als Geschenkband oder als Deko.

Zweck des Orangenpapiers

Der Transport von Orangen zu weit entfernten Zielen erforderte eine spezielle Art der Verpackung, um sie vor Stößen und Feuchtigkeit zu schützen. Um dies zu erreichen, wurde dafür speziell das Orangenpapier entwickelt. Es handelt sich hierbei um ein speziell gefaltetes und geprägtes Papier, das als Isoliermaterial dient. Das Papier besteht aus einer inneren und einer äußeren Schicht. Die innere Schicht ist sehr dicht und besteht aus einem weichen, nicht porösen Papier, während die äußere Schicht aus einem wasserabweisenden und schützenden Papier besteht. Dieses spezielle Material wird zur Verpackung von frischem Obst und Gemüse verwendet, insbesondere von Orangen. Es schützt die Früchte vor Stößen, Feuchtigkeit und Schimmel und hält sie frisch. Wenn man es vorsichtig herausnimmt, kann Orangenpapier sogar recycelt werden. Aufgrund seiner leichten und dennoch robusten Eigenschaften ist es für den Transport von Orangen aus mediterranen Anbaugebieten perfekt geeignet.

Buchtipp: Verhüllt um zu verführen: Die Welt auf der Orange

Das Buch „Verhüllt um zu verführen: Die Welt auf einer Orange“ des Autors Dirik von Oettingen (auch Inhaber des OrangenpaPIermuseUM opiummuseum.de – siehe Video hierzu weiter unten) wurde nicht nur von der Stiftung Buchkunst als eines der 50 schönsten Bücher unseres Landes im Jahr 2007 ausgezeichnet und für den Designpreis der Bundesrepublik Deutschland 2009 nominiert, sondern es bringt auch das Herz jedes Orangen-Liebhabers zum höher Schlagen. In dem leichten Büchlein stecken fast 500 Abbildungen von Orangenpapier auf feinstem Dünndruckpapier. Es ist damit wohl der umfassenste und schönste Einstieg in die Vielfalt der Orangenpapiere. Neben den Abbildungen erfährt man aber auch noch ein bisschen etwas über die Geschichte des Orangenpapiers. Ebenfalls erfährt man mehr über die drucktechnische Herstellung der Papiere und natürlich mehr über die Kunst des Sammelns (und dem damit verbundenen Aufbereiten und Archivieren). Denn auch wenn das Orangenpapier inzwischen ein aussterbendes Objekt ist, gibt es dennoch einige Liebhaber, die die Ästhetik und Kultur hinter dem Orangenpapier weiterhin bewahren.

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Geschichte des Orangenpapiers

Die Abbildungen auf Orangenpapieren waren im Laufe der Jahre sehr unterschiedlich. Zu Beginn galten die Orangenpapiere eher als einfache Visitenkarte des Anbaugebiets, sodass vor allem alte Gebäude oder Landschaften auf dem Papier dargestellt wurden. Später hielten jedoch auch Abbildungen Einzug, die sich an aktuellen Ereignissen, Trends oder Erfindungen orientierten.

So wurde etwa der Bau des Suezkanals, die Entwicklung des Telefons oder Erfindung des Zeppelins auf manchen Orangenpapieren verewigt. Ebenso wurden später auch die Vespa oder auch weitere Motorräder auf Orangenpapieren abgebildet.

Doch nicht nur die Motive hatten einen Bezug zur aktuellen Zeit, auch die Darstellungen wurden teilweise an das Zielland der Orangen angepasst. Für Orangen, die nach Großbritannien exportiert wurden, entwarf man beispielsweise Abbildungen, die an typisch englische Motive erinnern. Neben Landschaften und Gebäuden, wurde auf Orangenpapieren auch versucht, die Kultur des Ziellandes wiederzugeben. So wurden Abbildungen von typischen englischen Festen, angefertigt und auf dem Orangenpapier abgedruckt. Im Jahr 1878 wurde das Patent für das Verpacken von Früchten in Orangenpapier angemeldet. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde Orangenpapier in den meisten amerikanischen Supermärkten zum Verkauf angeboten. Es wurde hauptsächlich für das Verpacken von Äpfeln, Birnen und Orangen verwendet.

Im OPIUM-Museum, dem OrangenpaPIermuseUM, findet man eine Vielzahl an unterschiedlichen Orangenpapiers. Das nachfolgende Video gibt schon einmal einen kleinen Einblick: